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Koerper Grenz Kontrollen
PERFORMANCE – Wer ist das Ich? Die Suche nach stabilen Merkmalen von Identität etablierte sich als Forschungsfrage meiner künstlerischen Praxis. Der Prozess des Fotografiertwerdens, sowie das daraus resultierende fotografische Bild und dessen Betrachtung, sind zielführende Mittel der Untersuchung. Identität wird dabei als eine unweigerliche Vermischung eines einzigartigen eigenen Wesens mit stetig bestehenden, kulturell bestimmten Außeneinflüssen gesehen. Ausgehend von der Perspektive auf Identität als komplexe Konstruktion, realisiere ich vor der Kamera Anteile meines Selbst als Alter Egos und lasse künstliche Räume entstehen, in denen die hervorgebrachten Kunstfiguren ein Eigenleben entwickeln und ihren individuellen Motivationen nachgehen. Durch die Anwendung von performativen Strategien in inszenierter Fotografie wird die konstruierte Natur von Wirklichkeit thematisiert.
KÖRPER – Die Aufnahmen der Videoarbeit HAUTGRENZEN, entstanden in Kooperation mit Sound Artist Andy Cowling (www.andycowling.com), führen abstrahierte Eindrücke des Körpers vor, die durch Wiederholungen und in der Verbindung mit Sound auf einer Länge von 24 Minuten eine Geschichte des Durchlaufens verschiedenster Gemütszustände erzählen. Die Arbeit behandelt die Haut als Grenze von Leib zu kulturellem Körper. Der Körper als zu betrachtender Gegenstand (Körperding) ist stets mit sozialer Bedeutung aufgeladen. In HAUTGRENZEN ist der Körper nicht als Ding fassbar, er erscheint als abstrakte Impressionen. Dieser Art der Betrachtung liegt der Wunsch zugrunde, eine Körperlichkeit zu erfahren, die sich frei macht von Bedeutungszuschreibungen und sozialen Wertungen.
DEKONSTRUKTION – Es wird wiederum der Aspekt der konstruierten Wirklichkeit betont mit denen in der Reihe TWO LAYERS OF DARK PINK aufgegriffenen Themen Verweigerung und Destruktion. Die Fotografien zeigen die zuvor kreierten Bildwirklichkeiten aufgelöst in ihre Einzelteile. Die Präsentation wurde bereits im Konzept angelegt: Die Werke sind im Ausstellungsraum pink ausgeleuchtet, so wird eine intensive emotionale Rezeptionserfahrung herausgefordert. Die Reihe steht für die emotionale, eventuell sogar emotional überfordernde Auflösung des zuvor als stabil empfundenen Gegebenen.
Das Projekt Koerper Grenz Kontrollen wurde mit ausgewählten Arbeiten erstmals im Dezember 2021 im Kunstraum53, Hildesheim, ausgestellt.
Kuration, Ausstellungsproduktion: Unter der Leitung von Mera Dorin Krautzig mit Selina Hillebrand, Clara Schamp, Lukas Gutsfeld.
Das Projekt wurde ermöglicht durch die Unterstützung von:
Kulturcampus-Projektförderung der Sparkasse Hildesheim Goslar Peine
AStA Uni Hildesheim
Kunstraum 53